Kreis Höxter (red). MINT – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – lässt manche Menschen nur beim Aussprechen dieser Ausbildungsfelder erschaudern. Wie spannend dieser Bereich in Wirklichkeit ist und vor allem wieviel Spaß er vermitteln kann, wurde nun in der Stadthalle Steinheim bei der Verleihung des Luise-Holzapfel-Preises deutlich. Der Verein Natur und Technik und der Kreis Höxter hatten ein Programm auf die Beine gestellt, was die Siegerteams aus Kitas und Schulen aus dem Kreis Höxter so schnell nicht vergessen werden.
„Unsere Gesellschaft braucht helle Köpfe wie Euch. Schließlich sind die Themen Artensterben, Insektensterben, Nachhaltigkeit und Klimawandel sehr ernst. Wir alle stehen vor großen Herausforderungen. Doch wenn ich heute sehe, mit wie viel Energie und Herz Ihr bei der Sache seid, dann bin ich mir sicher, dass wir sie gemeinsam bewältigen“, brachte stellvertretende Landrätin Lena Volmert ihre Begeisterung über die Leistungen der Kinder und Jugendlichen zum Ausdruck. „Die großartige Beteiligung ist wirklich der beste Beweis, dass der Luise-Holzapfel-Preis einen festen Platz in der MINT-Förderung unserer Kinder und Jugendlichen hat.“
Steinheims stellvertretender Bürgermeister Gerhard Jarosch unterstrich anhand der Biografie von Luise Holzapfel, „dass die MINT-Fächer keine Arbeitsgebiete sind, die nur von Männern bearbeitet werden können – auch Frauen können im MINT-Bereich erfolgreich tätig sein. Die Biographie von Luise Holzapfel zeigt aber auch, dass man im MINT-Bereich so manches Mal Durchhaltevermögen und Kampfgeist beweisen muss – und sicher vieles einfacher ist, wenn man für eine Sache ‚brennt‘“. Und genau das mache den Luise Holzapfel Preis aus: dass sich junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik begeistern und sie darin nachhaltig gefördert und bestärkt werden.
Nils Dorn vom Vorstand des Vereins Natur und Technik machte noch einmal die Bedeutung des Preises deutlich: „Mit der Benennung nach Luise Holzapfel möchten wir zeigen, dass aus dem Kreis Höxter heraus MINT-Kompetenzen und Kompetenzfelder entstehen können. Sie hat sich damals unter großer Anstrengung ihre Anerkennung erworben und dadurch wissenschaftliche Erfolge errungen.“ Und genau das sei es, was man auch heute in den Naturwissenschaften brauche: Neugierde, Freude am Thema, Durchhaltevermögen und die Überzeugung von der Sache. „Das wollen wir den Kindern und Jugendlichen mit diesem Preis vermitteln – es werden besondere Leistungen geehrt.“
Wie besonders diese sind, wird auch schon durch den Preis selbst deutlich. „Der Weg zur Herstellung der Pokale ist auch hier von Erfindergeist, Akribie und Freude an der Sache geprägt gewesen“, erläuterte Dorn. Jeder einzelne Pokal ist wertvolle Handarbeit von Frank Löneke, Drechsler und Schreiner aus Erkeln. Der Pokal hat die Form eines Apfels, die Blüten und Stiele sind aus gefärbtem Epoxidharz und zeigen die Farben Gold, Silber und Bronze. So war es nicht verwunderlich, dass die Siegerteams diese Unikate mit strahlenden Augen entgegennahmen und sich zudem über den damit verbundenen Geldpreis riesig freuten.
Gerhard Antoni vom Vereinsvorstand führte schwungvoll durch die Veranstaltung und zeigte nach der Siegerehrung keine Berührungsängste bei der Experimental-Show von Joachim Hecker aus Hagen. Dieser zeigte in „Heckers Hexenküche“ spannende Experimente, unter anderem mit fließendem Strom, die noch einmal unterstrichen, wie aufregend und spannend das breite MINT-Feld sein kann.
Die Siegerinnen und Sieger im Überblick:
In der Altersgruppe „Kita“ mit der Aufgabe „Wisst ihr, woher unsere Äpfel kommen? Warum ist es wichtig, Apfelbäume für Natur, Mensch und Tiere zu erhalten?“ ging der dritte Platz an die Kita Spatzennest in Höxter mit Erzieherin Verena Mann, der zweite Platz an die Kita Regenbogen in Höxter mit Erzieherin Tatjana Lüke und der erste Platz an die Kita St. Lamberti in Lüchtringen mit Erzieherin Antje Schafer.
In der Altersgruppe „Jahrgänge 3 und 4“ mit derselben Aufgabe hat die Grundschule Steinheim abgeräumt. Der dritte Platz ging an die Klasse 3b mit Lehrerin Andrea Bürger, der zweite Platz an die Klasse 3a mit Lehrerin Marion Schapeler und der erste Platz an die Klasse 3c mit Lehrerin Silke Lammersen.
In der Altersgruppe „Jahrgänge 6 und 7“ mit der Aufgabe „Was passiert so alles, wenn ein Apfel ‚reift‘? Eine Langzeituntersuchung bei ausgewählten Äpfeln.“ holten sich den dritten Platz Cora Müller, Anouk Müller und Justin Osadnik von der Peter-Hille Realschule Nieheim mit Konrektorin Patricia Arendes-Meyn. Der zweite Platz für Nadine Bickel, Bennet Heidemann und Matti Wrenger mit Lehrerin Manuela Siegel ging ebenso an die Sekundarschule Höxter wie der erste Platz für Stine Rogge, Carla Gröne und Jannick Krafczyk mit Lehrerin Rebekka Dierkes.
In der Altersgruppe „Jahrgang 10/EF bis 13/Q2“ mit der Aufgabe „Wie kann der vom Aussterben bedrohte Holz-/Wildapfel geschützt und erhalten werden?“ trumpften die Schulen der Brede groß auf und holten die drei Podestplätze. Platz Drei ging an Lena Reinold und Lena Knipping, Platz Zwei an Evelyn Sophie Welling und Lara Oesselke mit Lehrerin Birgit Niemann und der erste Platz an Ricardo Martens mit Lehrerin Ida Tewes.
Fotos: Kai Hasenbein/Schulen der Brede und Verein Natur und Technik