Steinheim (red). Nachhaltigkeit in Unternehmen braucht motivierte und kompetente Mitarbeiter:innen und systematisches Management. Für diese neuen Herausforderungen sucht ein Förderprojekt nun Lösungen: Beim Online-Infoabend am 25. Januar von 17 bis 19 Uhr erfahren Unternehmensvertreter:innen, worauf es bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeits-Weiterbildung ankommt und wie diese in einem Förderprojekt ko-kreativ entwickelt werden soll.
Offener Innovationsprozess für betriebliche Bildung in einem interdisziplinären Netzwerk
Der Abend bildet den Auftakt zum Projekt „AGIL – Akademie für Gemeinwohl im ländlichen Raum“. Ziel ist es, in den nächsten 15 Monaten einen Prototyp für betriebliche Nachhaltigkeitsbildung zu entwickeln. Hierfür hat sich bereits ein Verbund aus Unternehmen, Bildungsträger:innen, Arbeitgeber:innen- und Arbeitnehmer:innenverbänden und der zivilgesellschaftlichen Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung geformt. Weitere Firmen aus ganz Nordrhein-Westfalen sind zur Mitwirkung eingeladen.
„Am Anfang solcher Innovationsprojekte steht immer eine Frage“, erläutert Projektleiter Dr. Christoph Harrach von der Steinheimer Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW. „Für uns lautet sie: Wie muss ein gemeinwohl-orientiertes digitales Bildungsprogramm für Mitarbeiter:innen aussehen, damit mittelständische Unternehmen Champions der Nachhaltigkeit werden?“. Daran solle mithilfe der agilen Methode „Design Thinking für Nachhaltigkeit“ gearbeitet werden. „Das ist ein sehr guter Rahmen, um mit allen Verbundpartner:innen gemeinsam ko-kreativ gute Antworten und erste Prototypen zu entwickeln. So wird nicht nur die gesellschaftlich nötige Nachhaltigkeitsbildung gefördert, sondern die Unternehmen erhalten im Prozess auch Impulse für ihre eigene Organisationsentwicklung“, so Dr. Harrach.
Mitarbeiter:innen befähigen, Nachhaltigkeit in Unternehmen zu leben
Das Projekt orientiert sich an den Prinzipien der Beruflichen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE), die am Arbeitsplatz und darüber hinaus zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen soll. Dabei wird Nachhaltigkeit durch die Werte und die Bilanzierungsmethode der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) im Unternehmen umgesetzt, woraus sich vielfältige Lerneffekte ergeben. Insbesondere sollen die Gestaltungskompetenzen von Mitarbeitenden in Unternehmen gesteigert werden, um einen aktiven Beitrag zum Management von Nachhaltigkeit zu leisten.
Gefördert wird das Projekt aus den Mitteln des Sonderprogramms REACT-EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), welche über das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen vergeben werden.
Die Teilnahme am Info-Abend ist kostenfrei, um Anmeldung auf dieser Website wird gebeten: www.stiftung-gwoe.nrw/anmelden
HINTERGRUND-INFORMATIONEN
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine 2010 gegründete zivilgesellschaftliche Bewegung. Sie ist demokratisch organisiert und wird als lernendes System in Arbeitskreisen und einem weltweiten Netz von Regionalgruppen beständig weiterentwickelt. Ihr Ziel: Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, ihre Tätigkeit stärker mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit sowie demokratischen Grundwerten in Einklang zu bringen. Infos: ecogood.org Getragen wird das Projekt von der gemeinnützigen Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW. Sie wurde 2017 auf private Initiative gegründet, ist wirtschaftlich und parteipolitisch unabhängig und setzt sich für einen Wandel der Wirtschaft hin zur Gemeinwohl-Ökonomie ein. Dieser ist dringend notwendig: Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit sollten gleichberechtigt entwickelt werden, denn Wirtschaften mit wachsendem Ressourcenverbrauch ist in unserer Welt auf Dauer unmöglich.
Infos: stiftung-gwoe.nrw
Foto: Thomas-Kierok