Höxter/Steinheim (red). "Ich nehme jeden Tag fünf Tabletten." Sätze wie diesen hört Lisa-Marie Wöstefeld häufig. Aber welche Tabletten? Gerade bei älteren Patienten muss die Apothekerin schon manches Mal genauer nachfragen, Angehörige oder Hausärzte kontaktieren. Denn insbesondere vor Operationen ist es wichtig, Wechselwirkungen mit Narkosemitteln oder anderen Medikamenten auszuschließen. Als neue Stationsapothekerin behält Lisa-Marie Wöstefeld den Überblick und überwacht den Medikationsplan ihrer Patienten.
Seit März ist die Apothekerin aus Lütmarsen für das Klinikum Weser-Egge tätig: Am Standort Höxter betreut sie die chirurgischen Fächer und die onkologische Abteilung, am Standort Steinheim die Klinik für Akutgeriatrie. "Hier ist der Bedarf an Unterstützung am größten, denn vor operativen Eingriffen, bei Krebserkrankungen und bei älteren, mehrfach erkrankten Menschen ist die Medikation besonders komplex", erklärt Lisa-Marie Wösterfeld.
Mit dem medizinischen Fortschritt und genaueren Diagnosen kommen auch immer mehr spezialisierte Medikamente auf den Markt. Manche ältere Patienten mit chronischen Krankheiten nehmen bis zu fünfzehn Medikamente gleichzeitig - die Fachleute sprechen dabei von "Polypharmazie". Hier den Überblick zu behalten wird zunehmend schwieriger.
Für die Ärzte und Pfleger auf Station ist das Fachwissen der Pharmazeutin daher eine große Hilfe, ihre Mitarbeit eine deutliche Entlastung. Lisa Marie-Wöstefeld nimmt bei neuen Patienten die Medikation auf und erstellt nach Absprache mit Ärzten und Pflegern einen individuellen Medikamentenplan, den der behandelnde Arzt anschließend frei geben muss. Dabei hat sie im Blick, welche Präparate mit dem gewünschten Wirkstoff in der Krankenhausapotheke verfügbar sind.
Seit einigen Jahren werden die Standorte des Klinikum Weser-Egge von der Paderborner Krankenhausapotheke Paderlog beliefert. Dort ist Lisa-Marie Wöstefeld auch angestellt. "Eine eigene Stationsapothekerin für unsere Häuser zu beauftragen ist eine Entscheidung für mehr Patientensicherheit und Behandlungsqualität", sagt KHWE-Geschäftsführer Reinhard Spieß. Und auch für mehr Service: Patienten, die nach ihrem stationären Aufenthalt mehrere Medikamente weiter nehmen müssen, bekommen nach der Entlassung von Lisa-Marie Wösterfeld einen professionellen Medikamentenplan mit nach Hause.
Foto: KHWE