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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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„Kinder- und Jugendarmut ist Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheit und nicht individueller Schuld“, sagte Armutsforscherin Gerda Holz.

Kreis Höxter (red). Der Fachtag Kinderarmut unter dem Motto „Gemeinsam im Kreis Höxter. Mut zur Veränderung“ stieß in der Aula des Kreishauses auf große Resonanz: 120 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendhilfe, der Gesundheitsdienste, der Schulen, der Kitas sowie Ehrenamtliche aus der Jugendvereins- und Verbandstätigkeit nahmen in Diskussionsrunden und Workshops teil. Die Abteilung Soziale Dienste des Kreises Höxter – und hier die Koordinierungsstelle der kommunalen Präventionskette im Kreis Höxter –, das Jobcenter und die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtverbände im Kreis Höxter hatten den Fachtag organisiert und dazu eingeladen.

Fachvorträge, Diskussionsrunden und Workshops

In Fachvorträgen, Diskussionsrunden und Workshops ging es darum, Strategien zu entwickeln und die Chancen von Familien und Kindern zu erhöhen, die von Armut betroffen sind.

Jedes zehnte Kind ist im Kreis Höxter von direkter Armut betroffen

„Die große Resonanz an diesem Fachtag zeigt, dass wir das Thema ‚Kinderarmut’ im Kreis Höxter mit vereinten Kräften angehen. Denn Kinderarmut geht uns alle an. Jedes zehnte Kind im Kreis Höxter ist leider auch bei uns von direkter Armut betroffen. Nur gemeinsam können wir die Teilhabechancen von betroffenen Familien und Kindern erhöhen“, stellte Landrat Michael Stickeln in seiner Begrüßung heraus. Die Chancengleichheit von Kindern sei ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, den es täglich zu erfüllen gelte.

Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheit

Gastreferentin und Armutsforscherin Gerda Holz betonte in ihrem Vortrag: „Kinder- und Jugendarmut ist Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheit und nicht individueller Schuld.“

Präventionskette hat strukturelle Ressource im Kreis Höxter geschaffen

Gastrednerin Sandra Dezort vom Landesjugendamt Westfalen-Lippe stellte in ihrem Fachimpuls heraus: „Über den Aufbau der Präventionskette ist eine strukturelle Ressource im Kreis Höxter geschaffen worden, mit der gemeinsam an der Bekämpfung der Folgen von Kinderarmut gearbeitet werden kann.“

Wie können von Armut betroffene Kinder konkret unterstützt werden? Was macht Armut mit Kindern? In Diskussionsrunden und Workshops wurden konkrete Ideen zur Gestaltung von Teilhabemöglichkeiten erarbeitet. Themen waren unter anderem das Bildungs- und Teilhabepaket sowie die Unterstützung von Armut betroffener Familien und Kinder. Ein Themen-Schwerpunkt war die Resilienzförderung. „Resilienzförderung  bedeutet, dass die seelische Widerstandskraft von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geweckt und gestärkt wird und im erweiterten Sinne die Widerstandsfähigkeit von Gruppen, Organisationen und des Gemeinwesens erhöht wird“, erklärte Silke Merkel, Leiterin der Abteilung Soziale Dienste beim Kreis Höxter. „Kinder und Jugendliche haben ungleiche Startchancen. Wie schwerwiegend sich diese auswirken können, das ist beim Fachtag gut herausgearbeitet worden“, bilanzierte Silke Merkel

Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Ergebnissen

„Wir werden die Ergebnisse des Fachtags aufarbeiten und diese in der neugegründeten ‚Arbeitsgemeinschaft Kinderarmut‘ reflektieren. Ein Maßnahmenkatalog soll erstellt werden“, berichtete Sandra Wegener von der Abteilung Soziale Dienste und hier der Koordinierungsstelle der kommunalen Präventionskette im Kreis Höxter als Hauptorganisatorin des Fachtags.

Nicht vom Geldbeutel abhängig

„Jedes Kind benötigt gleiche Chancen. Der Bildungserfolg, gesundheitliche Versorgung oder Teilhabemöglichkeiten dürfen nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Lassen Sie uns das Motto des Fachtags zur Kinderarmut ‚Gemeinsam im Kreis Höxter. Mut zur Veränderung‘ leben und dazu beitragen, dass betroffene Familien und ihre Kinder die notwendige Hilfe erhalten“, hob Landrat Michael Stickeln abschließend hervor.

Foto: Kreis Höxter

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