Würgassen (TKu). Nach dem erfolgreichen Widerstand gegen das geplante atomare Bereitstellungslager hat die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck ihre Unterstützer geehrt. In einer Pressekonferenz wurde eine Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro an die Institutionen „.ausgestrahlt“ und „BUND“ übergeben. Die symbolische Scheckübergabe fand auf dem Campingplatz am Axelsee vor dem großen gelben W statt, das nun einen dauerhaften Standort auf dem Gelände der Betreiberfamilie Weller gefunden hat.
Unter dem Motto „Was macht einen erfolgreichen Widerstand aus“ beleuchteten Martin Hoppe, Vorstand der Bürgerinitiative, sowie andere maßgebliche Akteure Faktoren wie zivilgesellschaftliches Engagement, Fachwissen, Strategie und rechtlichen Beistand. Miriam Tornieporth von „.ausgestrahlt“ betonte die Bedeutung bürgerlichen Engagements bei der Gestaltung des eigenen Umfelds. Umweltanwalt Philipp Heinz aus Berlin hob die hervorragende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ebenen von Kommunen bis hin zu Bundesländern hervor und lobte die sachliche und deutliche Kommunikation. Auch Bürgermeister Hubertus Grimm, der den Standortarbeitskreis leitete, sprach über die Transformation des Energiestandorts Würgassen von „Atom zu Akku“ und die Installation moderner Batteriespeicher. Wulf Hahn von der Verkehrsplanungsagentur RegioConsult aus Marburg kritisierte die verkehrstechnischen Mängel des geplanten Lagers sowie die unprofessionellen Studien des Vorhabenträgers.
Klaus Brunsmeier vom BUND NRW, der beratend tätig war, betonte in seinem Vortrag die langfristigen Risiken der Kernenergie und die nachhaltigen Vorteile regenerativer Energieformen. Seine Unterstützung hätte im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung eine Verbandsklage ermöglicht. Die Feierlichkeiten wurden anschließend im Bürgerhaus in Helmarshausen fortgesetzt, wo auch der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) und der hessische Landtagsabgeordnete Oliver Ulloth (SPD) anwesend waren. Der NRW-Landtagsabgeordnete Matthias Goecken (CDU) konnte wegen einer Parallelveranstaltung nicht teilnehmen. Diese Politiker repräsentieren den erfolgreichen länder- und parteiübergreifenden Widerstand. Martin Ahlborn, erster Vorsitzender der Bürgerinitiative, betonte, dass der Verein nun inhaltlich und organisatorisch weiterentwickelt werden müsse. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstands ist noch für dieses Jahr geplant, um die Weichen für zukünftige Engagements, insbesondere im Naturschutz, zu stellen.
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