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Donnerstag, 28. November 2024 Mediadaten
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Mit der Eröffnung des MVZ erhält die Region ein neues ambulantes Angebot (v.l.n.r.): Dana Peuschel (Leitung Praxisteam), Dr. Heike Schulze (Ärztliche Leitung Gräfliche MVZ), Marko Schwartz (Geschäftsführer Gräfliche Kliniken Bad Driburg), Jan Pedde (behandelnder Arzt Gräfliche MVZ), Deltlef Gehle (stellvertr. Bürgermeister), Burkhard Deppe (Bürgermeister Bad Driburg), Christa Heinemann (stellvertr. Bürgermeisterin)

Bad Driburg (red). Im Therapiezentrum des Gräflichen Parks haben die Gräflichen Kliniken das Gräfliche MVZ – Medizinisches Versorgungszentrum für ärztliche Psychotherapie eröffnet. Seit dem 1. Juni 2023 werden hier tiefenpsychologisch orientierte Einzel- und Gruppenpsychotherapie mit den Schwerpunkten affektive Störungen, psychosomatischen Störungen und Traumafolgestörungen angeboten. „Wir freuen uns sehr, mit der Eröffnung des MVZ ein neues ambulantes Angebot in der Region anbieten zu können“, erklärt Marko Schwartz, Geschäftsführer der Gräflichen Kliniken Bad Driburg. „Gerade im Psychosomatischen Bereich sind die Wartezeiten lang. Wir sehen im ambulanten Bereich einen hohen Bedarf und hoffen, dass wir mit unseren Therapieplätzen einigen Betroffenen mehr Hilfe anbieten können.“

Belastungen für den Einzelnen nehmen zu

Die ärztliche Leitung des MVZ ist keine Unbekannte in der Region: Dr. Heike Schulze war bis letztes Jahr Chefärztin der Psychosomatik am Standort Park Klinik der Gräflichen Kliniken. Sie ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Therapeutin für Psychotraumatologie und Traumazentrierte Psychotherapie, spezielle Psychotraumatherapie, Sozialmedizin und Rehabilitationswesen. „Wir beobachten, dass der wirtschaftliche und soziale Druck immer größer wird und damit auch der Spagat für den Einzelnen im Alltag“, so Heike Schulze. „Wir können als Ärzte diesen Druck in der Therapie nicht ändern, aber wir können den Betroffenen zeigen, wie man mit widrigen Situationen umgehen kann.“ Einen höheren Sensibilisierungsbedarf für Psychotherapie sieht Schulze vor allem bei Männern. „Auch hier nehmen Depressionen zu.“ Klassisches Beispiel sei hier der Fußball, wo erst durch das Outen von Profis deutlich wurde, welches Tabuthema die psychische Gesundheit habe. Das Erlernen und Umsetzen von Mechanismen brauche dann seine Zeit. „Bei einer Kurzzeittherapie sprechen wir von einem halben bis dreiviertel Jahr. Bei einer Langzeittherapie von zwei bis drei Jahren“, so Schulze.

“Auch Corona hat Spuren hinterlassen”

Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Burnout – das alles sei ein großes Feld, das er selbst im Reha-Alltag mitbekomme, erzählt Jan Pedde, behandelnder Arzt im MVZ und Oberarzt in der Neurologie der Marcus Klinik. Der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie stellt fest, dass auch Corona Spuren hinterlassen hat. „Der soziale Rückzug hat viele depressiv gemacht.“ Zu den typischen Symptomen gehörten Freudlosigkeit, Grübeln, Schlafstörungen, körperliche Beschwerden, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und ein verringertes Selbstwertgefühl. „Aber nicht immer haben diese Symptome auch psychische Ursachen“, warnt Pedde. „Daher sollte das immer ärztlich abgeklärt werden.“

Foto: Gräfliche Kliniken

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