Bad Driburg/Steinheim. „Was wir wissen, ist ein Tropfen – was wir nicht wissen, ein Ozean.“ Mit diesem zum Thema des Abends passenden Zitat des Physikers Isaac Newton eröffnete Steinheims Bürgermeister Carsten Torke die diesjährige Semestereröffnung des VHS-Zweckverbandes Bad Driburg, Brakel, Nieheim, Steinheim. Die erste Semestereröffnung seit der Corona-Pandemie bot dem Publikum mit den „Physikanten und Co.“ einen spektakulären Einblick in naturwissenschaftliche Phänomene.
Nach der musikalischen Eröffnung der Veranstaltung durch Hannah Luise Türich von der Musikschule Steinheim am Klavier begrüßten Steinheims Bürgermeister Carsten Torke und die Leiterin des VHS-Zweckverbandes, Janine Brigant-Loke, das voll besetzte Publikum. Torke hob die Bedeutung des lebenslangen Lernens für unsere Gesellschaft hervor: „Das Know-how der Menschheit nimmt in großen Schritten zu, angefangen bei der Informationstechnik über die Medizin bis hin zur Umwelttechnik.“ Daher dankte er sowohl den vier Verbandsstädten Bad Driburg, Brakel, Nieheim und Steinheim, als auch der VHS für ihren Einsatz im Bereich der Weiterbildung: „In einer Gesellschaft, in der das Wissen ständig wächst, müssen die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzt werden, mit all dieser Informationsflut auch umgehen zu können. Der VHS-Zweckverband bietet hierzu vielfältige Möglichkeiten und ist somit ein wichtiger Baustein in der Erwachsenenbildung.“ Er sei heute eine zentrale Bil-dungseinrichtung für Erwachsene in den Städten Bad Driburg, Brakel, Nieheim und Steinheim. „Wissen lässt sich sicherlich auf vielerlei Weise erwerben, auch allein zuhause. Doch im Kreis mit anderen, angeregt von geschulten Kursleitungen und interessanten Referenten wird es leichter und ist oftmals produktiver. Wir können uns glücklich schätzen, das Weiterbildungsstreben unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in so bewährten Händen zu wissen“, lobte Torke.
Janine Brigant-Loke resümierte in ihrer Begrüßung turbulente Corona-Jahre, die aber auch die Entwicklung neuer Lernmöglichkeiten anregten, wie etwa Online-Kurse oder Fortbildungen für Lehrbeauftragte, die ab 2023 den Lehrbeauftragten zur Verfügung stehen. „Von dem Angebot profitieren nicht nur die Lehrbeauftragten selbst, sondern auch die Teilnehmenden in den jeweiligen Kursen“, so Brigant-Loke. Neben Corona beschäftigte auch der nun abgeschlossene Ausbau der räumlichen und technischen Infrastruktur der Kursorte die VHS. Brigant-Loke dankte besonders den Bürgermeistern der Verbandsstädte, dem Verbandsvorsteher und den Mitgliedern der Verbandsversammlung für die Unterstützung bei der Umsetzung der Vorhaben und für die Bereitstellung der modernen Räumlichkeiten in den jeweiligen Verbandsstädten. Auch über das 2022 novellierte Weiterbildungsgesetz, das unter anderem den Wegfall der Mindesteilnehmerzahl von zehn Teilnehmern im Jahresdurchschnitt beinhaltet, informierte Brigant-Loke die Anwesenden. Abschließend gab die Leiterin einen Ausblick auf das Kursprogramm 2023, das eine bunte Mischung an Kursen, Veranstaltungen und Vorträgen sowie zahlreiche Beratungsmöglichkeiten beinhaltet.
Ganz im Sinne der Weiterbildung lieferten anschließend die „Physikanten und Co.“ nicht nur eine unterhaltsame, sondern auch lehrreiche „Edutainment“-Show rund um physikalische Phänomene: Mit viel Witz boten sie ein fesselndes Programm, indem sie unter anderem die Zentrifugalkraft mit einem an Seilen schwingenden Wasserbecher oder die scheinbar magische Wirkung von Flüssigstickstoff auf einen Luftballon-Hund demonstrierten. Auch der interaktive Teil der Show kam nicht zu kurz: Freiwillige aus dem Publikum durften bei einigen Experimenten helfen und physikalische Kräfte am eigenen Leib erleben. Nicht zuletzt das Highlight der Show, ein explodierendes Fass, erntete tosenden Applaus vom Publikum. Die Reaktion der Zuschauer zeigt: Die Physikanten haben eindrucksvoll bewiesen, dass Naturwissenschaft – und lebenslanges Lernen – Spaß machen kann.
Fotos: VHS