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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Marienmünster (r). Mitten hinein in das reiche, international geprägte Musikleben des Westfalens des 18. Jahrhunderts nimmt das Westfälische Barockorchester „La Fonte“ seine Besucher am Samstag, 2. Juli um 19 Uhr. Dann nämlich gibt das neu gegründete Westfälische Barockorchester unter Leitung von Fabrizio Ventura im Rahmen des internationalen Holzbläserfestivals „Summerwinds Münsterland“ ein Gastkonzert in der Klosterkirche der Abtei Marienmünster. Der ehemalige Generalmusikdirektor der Stadt Münster, der regelmäßig als Dirigent u.a. bei den Festwochen der Alten Musik Innsbruck und den Händel Festspielen Göttingen tätig ist, hat für sein Konzertprogramm „Paris!“ ein hochkarätiges Ensemble aus zwanzig Streichern und Bläsern aus ganz Europa zusammengestellt. Solist in „Paris!“ ist François Lazarevitch. Der Flötist und Leiter der Musiciens de Saint-Julien ist weltweit für seine einfallsreichen Interpretationen traditioneller französischer Musik und die Raffinesse seiner Phrasierungs- und Verzierungskunst berühmt.

Die Geschichte des jungen Ensembles LA FONTE, darunter der renommierte Flötist Michael Schmidt-Casdorff, der Geiger Pablo Valetti und die Fagottistin Katrin Lazar, beginnt eigentlich schon im 18. Jahrhundert – an westfälischen Adelshöfen. Damals kauften die westfälischen Grafen und Fürsten im europäischen Ausland die Musik ihrer Zeit, um sie mit ihren Orchestern am Hof aufzuführen. So auch Graf Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt, der umfassend gebildet war, zeitweise in Paris lebte und viele Reisen zu Opernaufführungen und Konzerten unternahm. Die Traversflöte, das Modeinstrument der Zeit, spielte er wie sein Sohn Ludwig konzertreif. In Steinfurt unterhielt er ein Hoforchester und ein Theater, legte den Vergnügungspark Il Bagno an und errichtete darin die Grande Galerie pour les concerts, in der heute wieder Konzerte mit internationalen Interpreten stattfinden. Graf Karl begründete auch die faszinierende Burgsteinfurter Musikbibliothek, auf die sich das Konzertprogramm von LA FONTE bezieht und die der Musikwissenschaftler Daniel Glowotz derzeit in einem großen Forschungsprojekt zur Musikgeschichte der westfälischen Adelshöfe untersucht. Glowotz wird das LA FONTE-Konzert moderieren.

In Steinfurt war der französische Königshof tonangebend. LA FONTES Konzertprogramm „Paris!“ macht die internationale Verflechtung des Burgsteinfurter Hofes erlebbar. Neben der „Pariser Symphonie“ Joseph Haydns erklingen die Symphonie D-Dur „La Pastorella“ von François-Joseph Gossec und das Konzert für Traversflöte D-Dur von François Devienne, außerdem die „Symphonie périodique“ von Johann Friedrich Klöffler. Klöffler war im 18. Jahrhundert Konzertmeister am Hof in Burgsteinfurt und dirigierte in der Bagno-Konzertgalerie Sinfoniekonzerte, zu denen auch die Steinfurter:innen eingeladen waren. Seine Kompositionen wurden an den Höfen Europas geschätzt und aufgeführt.

Das Konzert im Rahmen des internationalen Holzbläserfestivals „Summerwinds Münsterland“ wird von der GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit, Münster, in Kooperation mit der Kulturstiftung Marienmünster und der Gesellschaft der Musikfreunde der Abtei Marienmünster veranstaltet. „Summerwinds“ präsentiert bis zum 2. September international renommierte Interpretinnen und Interpreten in hochkarätigen Konzerten in Münster und im Münsterland.

Dieses Konzert ist die dritte Station im Klosterfestival und beweist, wie sinnvoll Kulturkooperationen aussehen können. Das Netzwerk der Klosterlandschaft OWL ist dafür angetreten, neue Resonanzräume für Kultur zu erschließen. Nähere Infos unter www.klosterlandschaft-owl.de oder www.klosterfestival.de Tickets zum Preis von 27 Euro und ermäßigt 22 Euro sind bei Schreibwaren Michael Nolte, Angerberg 5, Marienmünster, in allen ADticket- und Reservix-Verkaufsstellen sowie online über www.summerwinds.de erhältlich.

Foto: Jean Baptiste Millot

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