Höxter (TKu). 501 Läuferinnen und Läufer sind am vergangenen Samstag beim sechsten Feuerwehrlauf in Höxter an den Start gegangen. Egal ob mit Atemluftflasche auf dem Rücken, mit Rohlstuhl, Walkingstöcken oder mit dem Fahrrad - Jeder Teilnehmende war gefragt, um für die Duchenne-Kinder „laufend“ Gutes zu tun. Den Startschuss gab Victor von Ratibor auf dem Floßplatz in Höxter. Mitgelaufen für den guten Zweck sind wieder Feuerwehrleute aus ganz Deutschland, teilweise mit angeschlossener Atemluftflasche, aber auch viele Laufgruppen aus dem Kreis Höxter und den Nachbarkreisen waren mit dabei. Prämiert wurden vom Initiator Matthias Schmidt aus Bredenborn am Ende die größte Laufgruppe und die „On-Air-Laufenden“. Bei dem Feuerwehr-Benefizlauf ging es weder um Schnelligkeit, noch um Preise. Mitmachen für den guten Zweck war Trumpf. Durch die Startgelder und durch Spenden sind mehr als 6000 Euro für die „Duchenne-Kinder“ zusammen gekommen. Um 15:30 Uhr fiel am Samstagnachmittag der Startschuss auf dem Floßplatz in Höxter, der vom Schirmherren Victor von Ratibor mit seiner Schreckschuss-Pistole abgegeben wurde. Danach setzte sich der riesige Tross von 501 Laufenden in Bewegung. Die Route sowie der Start- und Zielpunkt waren diesmal anders als wie sonst. Grund dafür ist die Großbaustelle in der Innenstadt von Höxter. Die sieben Kilometer lange Laufstrecke verlief diesmal vom Floßplatz in Höxter aus über die Weserbrücke durch die Altstadt und die extra für den Lauf gesperrte Corbiestraße bis zur Minoritenstraße, weiter an der Weser entlang, um den Weserbogen herum und wieder zurück an der Weserpromenade bis zum Floßplatz.
Mitgelaufen sind viele Vereine, Laufgruppen, Feuerwehren und Freizeitsportler aus dem Kreis Höxter und den Nachbarkreisen. Der einzige Karnevalsverein der Höxteraner Kernstadt, die „Huxaria-Hexen“, flogen mit ihrem etwa fünf Meter langen Hexenbesen ins Ziel ein. Aus dem gesamten Bundesgebiet kamen Feuerwehrleute als Charity-Runner nach Höxter, die Mathias Schmidt bei vielen Benefiz-Läufen in ganz Deutschland kennengelernt hat. Sogar ein Läufer aus Österreich war zum Feuerwehrlauf nach Höxter angereist. Für die sieben „On-Air-Laufenden“ war die sieben Kilometer lange Strecke besonders anstrengend. Die Ausrüstung war schwer und unterm Schutzanzug wurde es heiß. Die hart gesottenen Feuerwehrleute joggten mit Atemschutzgerät auf dem Rücken und angeschlossener Druckbehälterflasche. Verena und Sascha Biermann aus Eversen haben mit ihren beiden Söhnen Felix (10) und Torben (7) am Lauf teilgenommen. Beide Söhne haben die Erbkrankheit Duchenne, von der etwa jeder 3.500. neugeborene Junge betroffen ist. Sich anstrengen für die Kinder und ihnen zu zeigen, was man im Leben alles erreichen kann, das ist es, was Verena Biermann ihren Söhnen durch die Teilnahme am Feuerwehrlauf vermitteln wollte. Die letzten 50 Meter sind die beiden Jungen selbst ins Ziel gelaufen, wo sie vom Initiator Mathias Schmidt herzlich in Empfang genommen wurden. Während des Laufes haben Torben und Felix in ihren Rollstühlen gesessen. Selbst einige Meter laufen, das war ein Kraftakt für die beiden Kinder. Die Verpflegung im Ziel mit Wasser und Bananen sponserte die Asklepios-Weserberglandklinik, die zusätzlich auch mit einem Laufteam vertreten waren, zur Begrüßung.
Die größte Gruppe und die sieben „On-Air-Laufenden“ wurden anschließend im Ziel für ihre Teilnahme prämiert. Initiator Mathias Schmidt überreichte jedem „On-Air-Läufer“ eine Flasche Feuerwehrbier, die von einer heimischen Brauerei gesponsert wurde. Die größte Gruppe stellte die Feuerwehr aus Alhausen. Dafür übergab Bürgermeister Daniel Hartmann der Gruppe den neuen Wanderpokal, den Andreas Waldhoff aus Alhausen entgegen nahm. Am Ende dankte Mathias Schmidt allen Mitwirkenden und Laufenden, aber auch den Gruppen, die zum Lauf noch zusätzliche Spenden überreicht haben. Unter den Spendern war auch die Firma Egger aus Marienmünster, die einen symbolischen Scheck von 500 Euro an Mathias Schmidt weiter gereicht haben. Ein großes Dankeschön überbrachte die Geschäftsführerin der deutschen Duchenne-Stiftung, Silvia Hornkamp, die persönlich vor Ort war, um sich bei Matthias Schmidt, den Laufenden und allen Helferinnen und Helfern für dessen Einsatz zu bedanken. Nur durchschnittlich etwa 8000 von etwa 30.000 Tagen hätten Kinder mit der Muskelerkrankung Duchenne zu leben, sagt „Charity-Runner“ Mathias Schmidt. Das sei eindeutig zu wenig, so Schmidt. Aus diesem Grund setzt sich der über den Kreis Höxter hinaus bekannte Benefizläufer schon seit Jahren für die „aktion benni und co.“ ein. Die Start- und Spendergelder kommen in vollem Umfang den Kindern zu Gute. Das Geld werde sowohl zur Erforschung der Krankheit, wie auch für Projekte mit den Duchenne-Kindern verwendet.
Foto/ Video: Thomas Kube
„Unterm Schutzanzug wurde es heiß“ - Heißer Run für den guten Zweck + Mit großer Bildergalerie + https://höxter-news.de/region-aktiv/8682-„unterm-schutzanzug-wurde-es-heiß“-heißer-run-für-den-guten-zweck
Gepostet von Höxter News - www.hoexter-news.de am Montag, 6. September 2021