Steinheim (red), In Deutschland leben etwa 87.000 Menschen mit HIV. Dank Medikamenten haben die meisten von ihnen eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihr Leben gestalten wie andere auch. Wird HIV rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist eine AIDS-Erkrankung vermeidbar. Information und Beratung zu allen Fragen rund um HIV bietet der Gesundheitsdienst des Kreises Höxter. Wenn HIV-positive Menschen frühzeitig mit einer Behandlung beginnen, haben sie wesentliche gesundheitliche Vorteile. Wer also von seiner HIV-Infektion weiß, kann von den Behandlungsfortschritten profitieren.
Ein Drittel aller Neuinfektionen werden inzwischen im Rahmen der Beratungsleistung in den Gesundheitsämtern diagnostiziert. Laut Robert Koch-Institut erfolgt jedoch oft die HIV-Diagnose erst dann, wenn die Patientinnen und Patienten bereits einen fortgeschrittenen Immundefekt aufweisen. Darauf weist die Abteilung Gesundheitsdienst der Kreisverwaltung im Vorfeld des Welt-AIDS-Tages hin.
„Ich möchte alle, die Fragen zu HIV haben, ermuntern, unsere kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung in Anspruch zu nehmen", so Dr. Wilfried Münster, Leiter des Gesundheitsdienstes des Kreises Höxter. Menschen mit HIV, die frühzeitig eine Behandlung beginnen, haben ein deutlich geringeres Risiko, AIDS oder andere schwere Krankheiten zu entwickeln.
Angst vor Diskriminierung ist einer der wesentlichen Faktoren, die davon abhalten, zum HIV-Test gehen. „In vielen gesellschaftlichen Bereichen sind noch irrationale Ängste vor Ansteckung zu beobachten, die noch immer zu Diskriminierung von Menschen mit HIV führen", erläutert auch Christine Kröger vom Gesundheitsdienst des Kreises Höxter.