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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (TKu). „Es geht nur gemeinsam“! Da waren sich die Verantwortlichen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik gemeinsam mit den Mobilfunkbetreibern Deutsche Telekom AG, Telefonica Germany GmbH & Co. OHG sowie Vodafone GmbH einig: Die Verbesserung der Versorgung mit Mobilfunktechnologie im ländlichen Raum soll voran getrieben werden. Im Kreis Höxter geht deshalb jetzt ein Modellvorhaben an den Start, das den Mobilfunkausbau massiv vorantreibt. Vorgestellt wurde das Modellprojekt am Dienstagmittag in der Aula des Kreishauses Höxter durch NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Landrat Friedhelm Spieker im Beisein zahlreicher Vertreter der Deutschen Mobilfunkbetreiber. Vorangetrieben wird zunächst der Ausbau der LTE-Versorgung, die eine Voraussetzung für die spätere Versorgung mit 5G-Technologie darstellt. Der Kreis Höxter ist nach Aussage verschiedener technischer Studien aktuell noch in einigen Gebieten mit der Technologie 4G/LTE unterversorgt und belegt damit im Land Nordrhein-Westfalen einen der hinteren Ränge. Sogenannte weiße Flecken im Kreis Höxter, welche an die Bundesnetzagentur gemeldet worden sind, befinden sich in den Städten Bad Driburg, Beverungen, Borgentreich‚ Brakel, Höxter und Willebadessen. In den kommenden vier Jahren wollen die Mobilfunkbetreiber die Versorgungsauflagen des Bundes erfüllen. 

Die Projektleitung liegt bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH (GfW). Landrat Friedhelm Spieker zeigte sich erfreut über die neue Initiative. „Eine flächendeckende Mobilfunkversorgung ist eine wichtige Forderung im Rahmen der bundesweiten Diskussion um die Gleichheit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Die Kommunen sind bereit, die Mobilfunkbetreiber beim Ausbau organisatorisch und inhaltlich zu unterstützen, wir erwarten eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus, denn die Versorgungslücken sind nicht mehr hinnehmbar“, erklärte Friedhelm Spieker. Auch die Bezirksregierung Detmold ist mit in den Prozess eingebunden und unterstützt ebenfalls den Kreis Höxter aktiv bei der Erreichung der Projektziele. Im Beisein von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart wurde am Dienstag der Startschuss für das Modellvorhaben gegeben, das von der Landesregierung unterstützt wird. +++ Die Landesregierung hatte insgesamt 48 weiße Flecken in Nordrhein-Westfalen ausgemacht, also Gebiete, in denen keine oder eine mangelhafte Mobilfunkversorgung vorliegt, an die Bundesnetzagentur gemeldet. Diese sollen von den drei Mobilfunknetzbetreibern schnellstmöglich versorgt werden. Dadurch werden bis Ende 2022 in besonders schwer zu versorgenden ländlichen Gebieten weitere 2.800 Haushalte in 54 Städten und Gemeinden in 15 Kreisen auf einer Fläche von bis zu 130 Quadratkilometern mit Mobilfunk abgedeckt. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart erklärte dazu: „Kooperation ist beim Mobilfunkausbau das Gebot der Stunde. Deswegen arbeiten die Landesregierung, die Kommunen und die Mobilfunknetzbetreiber eng zusammen. In dem Modellvorhaben werden Erfahrungen gesammelt, die dem Mobilfunkausbau nicht nur im Kreis Höxter, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen zu Gute kommen. Projekte wie dieses helfen, die noch verbliebenen Lücken zu schließen und unsere Position als führendes Flächenland bei der Mobilfunkversorgung weiter auszubauen.“

Zentrales Element des Modellvorhabens ist eine Kooperation zwischen dem Kreis Höxter, den kreisangehörigen Städten sowie den Mobilfunkbetreibern Deutsche Telekom AG, Telefonica Germany GmbH & Co. OHG sowie Vodafone GmbH Fragen der Standortsuche, der Genehmigungsverfahren und schlussendlich auch des beschleunigten Netzausbaus sollen unterstützen werden. In einem ersten Schritt werden nunmehr alle aktuellen Versorgungsdaten der Mobilfunkbetreiber sowie deren Ausbauplanungen digital aufbereitet. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Michael Stolte, erläutert: „Dieses ist ein erster wichtiger Schritt, um einen konkreten Überblick zur Versorgungssituation zu bekommen und weitere Strategien für eine Kooperation zwischen Unternehmen und Kommunen abzuleiten.“ Nach aktueller Analyse sind im gesamten Kreisgebiet 78 Standorte aller Mobilfunkanbieter mit der Technik 4G/LTE in Betrieb. In den nächsten 12 Monaten kommen 35 weitere Standorte hinzu. In dieser Summe sind sieben neu zu errichtende Standorte enthalten, bei den restlichen erfolgt eine technische Nachrüstung auf den Standard 4G/LTE. 

Bis Ende 2022 sowie 2024 haben die Mobilfunkbetreiber Versorgungsauflagen des Bundes beim Ausbau zu erfüllen. Auch der Immissionsschutz spiele dabei eine Rolle, so die Verantwortlichen. Durch den Ausbau steige die Mobilfunk-Abdeckung im Landkreis in der Fläche und es stehe insgesamt auch mehr Bandbreite zur Verfügung. Auch der Empfang innerhalb von Gebäuden solle sich verbessern. „Der Ausbau flächendeckender und zukunftsfähiger Mobilfunknetze bleibt trotz vieler Fortschritte eine große Herausforderung. Bund, Länder, Kommunen und die Netzbetreiber müssen gemeinsam an einem Strang ziehen. Unser kooperativer Ansatz beim Mobilfunkausbau am Beispiel des Kreises Höxter ist ein sichtbares Zeichen dafür. Die Telekom ist dabei ein verlässlicher Investor und Partner“, sagt Tanja Lützenrath, Ansprechpartnerin der Deutschen Telekom für das Land NRW. 

Die Mobilfunknetzbetreiber haben im Rahmen des Mobilfunkpaktes zugesagt, die LTE-Mobilfunkverfügbarkeit in Nordrhein-Westfalen bis Sommer 2021 durch Aufrüstungen und Neubau von insgesamt 6.850 Basisstationen erheblich zu verbessern. Zur Halbzeit des Mobilfunkpaktes Ende 2019 wurden in allen Kreisen und kreisfreien Städten des Landes bereits insgesamt mehr als 3.600 Mobilfunkmasten neu errichtet bzw. aufgerüstet. Versorgt werden sollen bis Ende 2022 mit mindestens 100 Mbit/s mindestens 98 Prozent der Haushalte je Bundesland, alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen sowie die wichtigsten Schienenwege. Bis Ende 2024 sollen alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s, alle Landes- und Staatsstraßen mit mindestens 50 Mbit/s, die Seehäfen und die wichtigsten Wasserstraßen mit mindestens 50 Mbit/s sowie alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 Mbits versorgt sein. 

Fotos: Thomas Kube

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