Steinheim (red). Wer krankhaft fettleibig ist, hat mit Vorurteilen zu kämpfen. "Du musst weniger essen, reiß dich zusammen" - so lauten gut gemeinte Ratschläge. Den Betroffenen hilft das wenig: Sie haben nicht 12 oder 20 Kilo zu viel auf den Hüften, sondern 60 bis 70 Kilo, manchmal sogar bis zu hundert Kilo Übergewicht.
Elke Zeuke und Jürgen Brandt kennen die Vorurteile, mit denen fettleibige Menschen täglich konfrontiert werden. "Irgendwann kommt der Punkt, an dem ist Schluss. Dann wird einem klar: So geht es nicht weiter", sagt Elke Zeuke. Sie merkte schnell, dass sie ärztliche Hilfe benötigte, um endlich nachhaltig abzunehmen.
Im Kompetenzzentrum Adipositas Hochstift in Bad Driburg bekommt sie diese Hilfe. Dr. Florian Dietl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Weser-Egge Bad Driburg, führt Operationen durch, bei denen der Magen verkleinert wird. Zur Therapie gehört ein umfangreiches Programm: In einem Vorbereitungskurs werden die Patienten umfassend über konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt, vor dem Eingriff müssen die Patienten zehn Prozent ihres Übergewichts abnehmen. Dabei helfen ihnen Psychologen und Ernährungsberater. In einer Selbsthilfegruppe können Betroffene sich untereinander austauschen.
Zusammen mit Jürgen Brandt bietet Elke Zeuke nun eine Selbsthilfegruppe in Steinheim an. Ein erstes Treffen der Gruppe findet statt am kommenden Mittwoch, 12. September, 19 Uhr, in der Evangelischen Kirchengemeinde Steinheim, Bahnhofstraße 8, 32839 Steinheim. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Dr. Dietl wird über das Thema "Der Weg vor und nach der Schlauchmagen OP" referieren. Informationen zur Veranstaltung gibt es bei der Fachkoordinatorin für Adipositas Tanja Kunze unter 05253/9852015.
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