Höxter/Holzminden (red). Als bei der Leitstelle der Polizei am Samstag Abend ein Notruf aus Holzminden einging "Da fährt ein Mann draußen am Zug auf der Kupplung mit", waren sich die Beamten zunächst nicht sicher, ob es sich nicht um einen schlechten Scherz handelt.
Ein Streifenteam der Polizei Höxter eilte daraufhin zum Höxteraner Bahnhof und traf genau rechtzeitig ein, als der Zug um 20:12 Uhr langsam in den Bahnhof einrollte. Und tatsächlich: Auf der hinteren Ankoppelungsanlage des Zuges saß ein Mann. Er hielt sich mit beiden Händen am Zug fest, war aber sonst nicht weiter gesichert.
Als er von der Polizei aufgefordert wurde, seinen gefährlichen Sitzplatz zu räumen, kam der Mann der Aufforderung nach. Augenscheinlich stand der 29-Jährige unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und war sich der Lebensgefahr, der er sich während seiner Fahrt von Holzminden nach Höxter ausgesetzt hatte, gar nicht bewusst.
Bei der weiteren Befragung gab er an, von Alfeld nach Paderborn fahren zu wollen, aber kein Geld für eine Fahrkarte dabei zu haben.
Zeugen hatten zuvor in Holzminden beobachtet, wie er zunächst im Zug gesessen habe, am Holzmindener Bahnhof aber ausgestiegen war, um sich vermutlich einer Kontrolle zu entziehen. Offenbar hat er sich danach heimlich auf die Kupplung am Ende des Zuges gesetzt, um doch noch weiterzufahren.
Nach der Sachverhaltsklärung und Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurde der Mann am Bahnhof Höxter entlassen.