Kreis Höxter/Nieheim (red). Im Stadtgebiet von Nieheim ist eine Seniorin Opfer von Telefonbetrügern geworden. Sie übergab an einen Betrüger Wertgegenstände im niedrigen fünfstelligen Bereich. Anschließend rief sie die richtige Polizei an und meldete, dass sie versäumt habe, einen weiteren Wertgegenstand an den "Kollegen" zu übergeben. Am Freitag, 8. Oktober, riefen die Telefonbetrüger in den Mittagsstunden eine über 70 Jahre alte Seniorin an und verwickelten sie in ein mehrstündiges Telefonat. Die Anrufer gaben sich als Polizist der Wache Bad Driburg und als ein Richter aus. Mit der perfiden Masche, die Tochter der Angerufenen habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Fußgängerin ihr ungeborenes Kind verloren habe, setzten sie die Seniorin unter Druck und forderten zur Freilassung der Tochter eine Kaution von 65.000 Euro. Alternativ wurde eine geringere fünfstellige Summe in Bargeld oder Wertgegenstände gefordert, die von einem Polizisten abgeholt und in einem Schließfach in Brakel deponiert würden. Durch die geschickte Gesprächsführung des "falschen Polizisten" und des "falschen Richters" erwirkten sie die Übergabe der Gegenstände am Nachmittag gegen 15 Uhr an der Haustür an einen Mann, der im Telefonat als "Jurist" bezeichnet wurde.
Um noch einen weiteren Wertgegenstand zur Kaution beizutragen, meldete sich die Seniorin rund eine Stunde nach der Übergabe bei der Einsatzleitstelle der Polizei Höxter, wo sich der Betrug herausstellte. Der Tathergang des aktuellen Falls zeigt erneut das geschickte und skrupellose Vorgehen der Täter. Entscheidend ist das Verhalten der potentiellen Opfer in solch einer belastenden Situation. Telefonische und persönliche Beratungen werden daher seitens der Kriminalprävention angeboten. In einem gemeinsamen Gespräch können wichtige Verhaltenshinweise zum Schutz vor Betrug besprochen werden.
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