NRW (red). Umweltministerin Heinen-Esser: „Unsere Wälder sind ein wichtiger Hort der biologischen Vielfalt, für dessen Bewahrung wir uns alle gemeinsam mit aller Kraft einsetzen müssen.“

Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag der Wälder am 21. März 2020 unter das Thema „Biologische Vielfalt“ gestellt. Hierzu betont Umweltministerin Ursula Heinen-Esser: „Unsere Wälder sind ein wichtiger Hort der biologischen Vielfalt, für dessen Bewahrung wir uns alle gemeinsam mit aller Kraft einsetzen müssen.“ Drei zentrale Aufgaben sieht die Ministerin dabei nach den dramatischen Schäden durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer: „Wir müssen die Waldschäden stoppen, vielfältige und klimastabile Mischwälder fördern und wertvolle Biotopstrukturen sichern.“

International trägt Deutschland insbesondere Verantwortung für die Bewahrung der Rotbuchenwälder, die von Natur aus etwa zwei Drittel der Fläche Deutschlands einnehmen würden und nur in Europa vorkommen. Zahlreiche Arten wie Wildkatzen, Hirschkäfer und Schwarzstörche finden in den heimischen Wäldern wertvollen Lebensraum.

Zur Bewahrung der biologischen Vielfalt im Wald besteht in Nordrhein-Westfalen ein breites Schutzgebietsnetz. Hierzu gehören der Nationalpark Eifel, die europäischen Natura 2000- Gebiete, Naturschutz- und Wildnisentwicklungsgebiete sowie Naturwaldzellen.

Zu dem europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 gehören rund 40 Prozent des landeseigenen Waldes. In ihnen werden Waldgesellschaften von internationaler Bedeutung geschützt. „Der Schutz der biologischen Vielfalt ist wichtiges Leitziel des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Neben dem Schutzgebietsnetz berücksichtigen wir dieses Ziel auch flächendeckend bei der Bewirtschaftung des Landeswaldes. Über das Alt- und Totholzkonzept „Xylobius“ haben wir bereits über 20.000 Biotopbäume aus der Nutzung genommen. So entsteht für totholzliebende Arten ein engmaschiges Netz aus Trittsteinen im Wirtschaftswald“, erläutert Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen.

Vielfältige und klimastabile Mischwälder

Sturm, Dürre und Borkenkäfer führten in den vergangenen zwei Jahren insbesondere in nordrhein-westfälischen Fichtenwäldern zu großen Schäden. Für die Wiederbewaldung der Schadflächen hat die Landesregierung für die nächsten 10 Jahre insgesamt Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt. Nachdem auch der Bund zusätzliche Fördermittel zugesagt hat, erarbeitet das Umweltministerium derzeit auf Grundlage des Waldbaukonzeptes Nordrhein-Westfalen Förderangebote, mit denen die Wiederbewaldung mit vielfältigen und klimastabilen Mischwäldern unterstützt werden soll. Neben ihrer ökologischen Bedeutung tragen diese auch zu einer Risikominimierung für die Forstbetriebe bei.

Zwei „Wald-Städte“ in Nordrhein-Westfalen

Mit der Bundesstadt Bonn und der Stadt Warstein liegen dieses Jahr gleich zwei „Wald-Städte“ in Nordrhein-Westfalen. Die Bundesstadt Bonn ist auf Initiative des „European Forest Institute" (EFI) europäische Wald-Stadt. Daneben wurde Warstein im Sauerland durch das Waldzertifizierungssystem „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ als PEFCWaldhauptstadt 2020 ausgezeichnet. Weitere Information zum Internationalen Tag der Wälder:

Foto: Wald und Holz NRW, Jan Preller